Air Burst Munition ABM AHEAD 35mm x 228
Air Burst Munition ABM AHEAD 35mm x 228
 
Die Idee der AHEAD-Munition entstand in den frühen 1970er Jahren. Sie geht auf das Konzept der "Buckshot"-Munition zurück, die in einem Geschossregen auf ein Ziel abgefeuert wird. In Kanonen wurde die große Kugel durch einen Beutel mit traubengroßen Kugeln, dem "Traubenschrot", ersetzt; in Musketen durch eine Reihe kleinerer Kugeln, die aber immer noch ausreichten, um ein Reh oder einen Menschen zu töten, daher "Buckshot".  Das Konzept überlebt weltweit bei Flinten, die für das Schießen auf Kaninchen, Enten usw. verwendet werden, wobei die Reichweite in der Regel weniger als 50 m beträgt.
The idea of AHEAD ammunition first germinated in the early 1970s. It follows the concept of “buckshot” ammunition discharged in a shower of projectiles at a target. In cannons, the large ball was replaced by a bag of grape-sized balls, ‘grape shot’; in muskets, by a number of smaller balls, still enough to kill a deer or a human, hence ‘buckshot’.  The concept survives globally in shotguns used for shooting rabbits, ducks, etc., with a range, typically, of less than 50m.
 
Die nächste Entwicklung bestand darin, die Schrotkugeln in eine hohle Kanonenkugel zu stecken, welche mit einer Zündschnur gefüllt war, die sich beim Abfeuern selbst entzündete; die so genannte «Shrapnell Granate" explodierte in der Luft über dem Feind und verletzte viele Menschen (Mission Kill). In den Napoleonischen Kriegen trug der Einsatz dieser neuen Artillerietechnik wesentlich zur Niederlage Napoleons in der Schlacht von Waterloo am 18. Juni 1815 bei.
The next development was to put the shot balls inside a hollow cannon ball filled with gunpower exploded by a fuse that lit itself during firing; the so-called ‘Shrapnell’ explodes in the air above the enemy, injuring many (mission kill). In the Napoleonic Wars, the use of this new artillery technology significantly contributed to Napoleon’s defeat at the Battle of Waterloo on 18 June 1815.
 
Mit der Weiterentwicklung der Artillerie im 19. Jahrhundert wurden die Kanonenkugeln durch zylindrische Geschosse ersetzt, die aus gezogenen Läufen abgefeuert wurden und den Geschossen einen Drall verliehen, was die Reichweite und Genauigkeit erhöhte. Auch die Zünder wurden weiterentwickelt, so dass man zwischen einer "Luftdetonation" auf der Grundlage mechanischer Zeitmesser, die vor dem Abschuss manuell eingestellt wurden, oder einer "Aufschlagsdetonation" oder sogar einer "verzögerten" Detonation zum Eindringen in das Ziel wählen konnte. Für eine maximale Wirksamkeit sind eine exakte Reichweite und eine Zeitgenauigkeit im Millisekundenbereich erforderlich.
As artillery developed into the 19th Century, cannon balls were replaced by cylindrical shells fired from rifled barrels that put a spin on the shells which increased range and accuracy. Fuzes were also develop to give a choice between ‘airburst’ based on mechanical timers set manually before firing , or ‘impact’ burst, or even ‘delayed’ to penetrate inside the target. For maximum effectiveness, exact range and millisecond timing precision are needed.
 
Die Zeitprogrammierung des Zünders für kleine 35-mm-Granaten, die in Kanonen mit hoher Feuerrate verschossen werden, war nur möglich, weil die Elektronikkomponenten immer kleiner wurden.
Time programming of the fuze for small 35mm shells fired in high firing rate guns was only possible as electronics became smaller.
 
Der erste Schritt zur digitalen Programmierung eines Zünders in einem mittelkalibrigen Kanonengeschoss, beim Verlassen der Mündung, erfolgte 1972, als ein 8-Bit-Signal durch Induktion digital auf ein 20-mm Übungsgeschoss übertragen wurde dessen Empfänger galvanisch mit dem Überwachungssystem verbunden war.
The first step towards digital programming of a fuze in a medium-calibre cannon shell, as it left the muzzle, was taken in 1972, when an 8-bit signal was transmitted digitally by induction to a 20-mm practice bullet, the receiver of which was galvanically connected to the monitoring system.
 
Ein weiteres komplexes Problem das es zu lösen galt, war die Stromversorgung des elektronischen Zünders des Geschosses!
Another complex problem that had to be solved was how to power the projectile’s  electronic fuze!
 
Dieser musste aktiviert werden, bevor das Geschoss die Mündung verließ, damit die Programmierung erfolgen konnte.
This had to be activated before the shell exited the muzzle so that programming could take place.
 
Batterien kamen nicht in Frage; sie brauchten 10 Millisekunden oder mehr, um sich zu aktivieren, d.h. lange nachdem das Geschoss die Mündung der Kanone verlassen hatte!
Batteries were out of the question; they took 10 milliseconds or more to activate, i.e. long after the shell had left the cannon muzzle!
 
Was dann?  Nach zwei Jahren intensiver Studienphase wurde ein «Stossgenerator" (Set-Back Generator) erfolgreich entwickelt. Anfang der 1980er Jahre war die Elektronik soweit miniaturisiert, dass das AHEAD Electronic Timer Module (ETM) und der Stossgenerator zu einem funktionsfähigen Prototyp entwickelt werden konnten. Dieses Modul mit einem Gewicht von nur 20 Gramm konnte einem Startschock von bis zu 120.000-facher Erdbeschleunigung (g) standhalten.
What then?  After two years of intense development, a "shock generator" (set-back electricity generator) was successfully developed. By the early 1980s, electronics had miniaturized sufficiently for the AHEAD the electronic timer module (ETM) and shock generator to be developed into a functional prototype. This module, just 20 grams in weight, could withstand a launch shock of up to 120,000 time the Earth acceleration (g).
 
Nachdem die ersten Elemente des Konzepts fertiggestellt waren, wurde die Studie AHEAD finanziert und 1987 von Contraves und Oerlikon offiziell zum wichtigsten Zukunftsprojekt erklärt.
With the preliminary elements of the concept in place, AHEAD was financed and officially declared as the most important future project to be launched by Contraves and Oerlikon in 1987.
 
Dann wurden die Programmierbasis und das Geschoss fertigentwickelt. Die Anordnung der zylindrischen Subprojektile SP (3.3g je) aus Wolframlegierung wurde wie auf dem Schaubild ersichtlich zusammengepackt, sodass beim Ausstoss die SP konisch-artig zwischen 10 bis 20 Grad (je nach Entfernung) der Zielzone gerichtet waren. Dank der Erhaltung des Drehmoments ist jedes SP drallstabilisiert.
The development of the fuze programming base and the projectile were then fully developed. The payload arrangement of the cylindrical, tungsten alloy, sub-projectiles weighing 3.3g each, were packed together as shown in the viewgraph, so that, on ejection, the sub projectiles were directed to disperse in a solid cone angled between 10 and 20 degrees, depending on the distance to the target. Thanks to the preservation of torque, each sub-projectile remains spin-stabilised.
 
Schau das Video an: Das ABM AHEAD 35mm -Prinzip
Watch the Video:  The ABM AHEAD 35mm-Principle